And the Winner is: Tuninglegende aus Österreich gewinnt den European Tuning Showdown 2023

Knud Tiroch sichert sich mit seinem Mercury Coupé die Krone im europäischen Spitzentuning

Der European Tuning Showdown (ETS) hat sich vom 18. bis 21. Mai erneut als einer der Eckpfeiler der Tuning World Bodensee bewiesen. 48 handverlesene Showcars aus 14 Ländern stellten sich der erfahrenen internationalen Fachjury, zahllose spannende Battles zogen die Zuschauer in der ETS-Arena in ihren Bann. Das hohe Niveau der teilnehmenden Fahrzeuge machte die Siegerermittlung zur Herausforderung. Vor allem Platz eins und zwei lieferten sich in der Gunst der Jury ein Kopf-an-Kopf-Rennen. „Diese beiden Fahrzeuge sind wie von einem anderen Planeten, nahezu perfekt umgesetzt und doch grundverschieden“, erklärt ETS-Organisator Sven Schulz den packenden Zweikampf um die Krone. „Sie gehören nicht nur zu den besten Customisern Europas, sondern sind definitiv Weltklasse. Es ist unvorstellbar, wie viel Kreativität und Handwerkskunst in diese Umbauten geflossen sind. Spektakulärer geht es fast nicht!“ Am Ende hatte das 1951er Mercury Coupé von Knud Tiroch aus Österreich knapp die umfassend modifizierte Nase vorne.

Die Grenzen zwischen Tuning und Kunst verschwimmen bei dem visionären Konzeptauto, das den Projektnamen „Mercurius GTC“ trägt und als „Cyber Race Car“ konzeptioniert ist. Die weltweit einzigartige Lackierung in Sterling Silver Chrome im Vintage-Look mit Airbrush-Hologramm-Effekten und unzähligen Details soll dabei an die Optik eines metallischen Raumschiffs erinnern. Dieses Motto zieht sich auch durch den komplett modifizierten Innenraum des Wagens, in dem von F18-Schaltern bis hin zu original Flugzeugsitzen alles auf Kampfjet getrimmt wurde. Das von einem 600 PS starken LS3-Triebwerk befeuerte Gewinner-Fahrzeug raubte dem Publikum mit seinen vielen sonderangefertigten Elementen und unzähligen Details regelrecht den Atem. „Knud Tiroch ist eine Customising-Legende und mit dem Mercurius GTC hat er sich meiner Meinung nach ein Denkmal gesetzt! Das Projekt ist der absolute Wahnsinn!“, gab sich ETS-Organisator Sven Schulz nach der offiziellen Siegerehrung begeistert.

Doch wie bereits erwähnt spürte der neue Champion während dem spannenden Turnierverlauf den sprichwörtlichen Atem des am Ende Zweitplatzierten im Nacken. Der Schwede Christian Magass sorgte mit seinem 2010er Infiniti G37 nämlich ebenfalls für Staunen. Auf den ersten Blick wirkt der Mittelklassewagen wie ein vergleichsweise unscheinbares Tuningprojekt. Dies liegt jedoch darin begründet, dass die unglaubliche Masse an vorgenommenen Modifikationen sich wie selbstverständlich in das Gesamtbild einfügt. Die komplette Frontpartie wurde zum Beispiel vom Nachfolgemodell Q60 übernommen, was bis ins letzte Detail in Perfektion gelungen ist. Die in die rundum verbreiterte Karosserie eingelassenen, automatischen Türgriffe stammen vom Tesla Model 3. Kurzum: Diese Liste an umgesetzten Details ließe sich beliebig lange fortführen. „Wirklich alles an diesem Auto wurde lackiert!“, gibt Besitzer Christian Magass außerdem zu Protokoll. Vom aus Carbon gefertigten Dach, über das Luftfahrwerk bis hin zum kleinsten Teil im komplett überarbeiteten Innenraum wurde das Farbkonzept kompromisslos durchgezogen. „An diesem Infiniti wurde extrem viel umgebaut“, erklärt Sven Schulz. „Der Teufel steckt bei diesem erstklassig umgesetzten Projekt im Detail!“

Der Deutsche Mark Denkhaus konnte mit seinem 1973er VW Käfer den dritten Platz einfahren. 360-PS-Turbomotor, Porsche-Bremsanlage, Rennsporträder, Racing-Shifter, unzählige Carbonteile: Bei seinem, dank vieler weiterer Features komplett auf Performance getrimmten Klassiker, handelt es sich um ein in Eigenarbeit realisiertes Erstlingswerk, das direkt bis knapp an die Spitze der Finalisten durchmarschieren konnte. „Das Fahrzeug ist ganz neu in der Szene. Mark hat in seiner heimischen Garage ein echtes Meisterwerk gezaubert“, gibt sich ETS-Organisator Sven Schulz beeindruckt. „Ich glaube, er wird noch ein paar Tage benötigen, um zu realisieren, was hier überhaupt passiert ist.“

Der erfahrene Tuning-Experte Schulz zieht eine durchweg positive Bilanz. „Wir wollen das Level des European Tuning Showdowns immer weiter verbessern, was mittlerweile nahezu unmöglich geworden ist. Und doch tauchen immer wieder leidenschaftliche Schrauber auf, die uns alle eines Besseren belehren und zeigen, dass das Ende der Fahnenstange in Sachen Tuning noch lange nicht erreicht ist. Der Umstand, dass unsere Szene so kreativ und lebendig ist, macht mich sprachlos und unfassbar stolz. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Tuning World Bodensee!“